Im Unterwasserzug nach New York

6. Juni 2005 | falscher Inhalt

UnterwasserzugFranzosen wollen per Unterwasserzug nach New York

50.000 bewerben sich um Ticket

Es ist nicht allzu lange her, da war das Verhältnis zwischen den USA und Frankreich derart angespannt, dass der US-Kongress offiziell beschloss, in seinen Cafeterias statt “French Fries” “Freedom Fries” anzubieten. Zwei Jahre später scheinen das die meisten Franzosen vergessen haben – denn in der vergangenen Wochen rissen sie sich um ein Internet-Gewinnspiel, bei dem eine Reise nach New York verlost wurde. Per Bahn.

Nach französischen Zeitungsberichten wollten 50.000 Menschen unter den ersten Passagieren des Unterwasserluxuszuges ‘Océane’ sein. Landesweit hatten 2600 Plakate mit der Internet-Adresse für den Bau des Transatlantik-Tunnels geworben. Durch die Röhre werde New York in acht Stunden erreichbar, so die Botschaft, die viele fortschrittsgläubige Franzosen glaubten.

Das Ganze war jedoch nur ein Werbegag der Bahngesellschaft SNCF. Mit der ungewöhnlichen Aktion wollte der Konzern sein Online-Reisebüro bewerben. Weil Reisende “nicht überall mit dem Zug hingelangen”, könnten Kunden bei der SNCF im Internet unter andrem auch Flugtickets kaufen, hieß es auf der Internetseite “Transatlantys” – allerdings erst fünf Tage nach der Kampagne.

Bis dahin hatten jede Menge liebevoller Details die Besucher der Seite von der Machbarkeit dem Mammuttunnels überzeugt. “Mehrere Trillionen Euro” sollten in das Unterwasserbauwerk investiert werden. Es werde aus 54.000 Einzelstücken zu je 110 Meter Länge bestehen.

Alles Quatsch. Wahr ist allerdings, dass die USA die Sache mit den französischen Kartoffelstäbchen inzwischen wieder entspannter sehen. So wurden jüngst bei einem gemeinsamen Abendessen von US-Präsident George W. Bush und dem französischen Staatschef Jacques Chirac – und darauf wies der Präsident höchstpersönlich hin – “French Fries” serviert.

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